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09.09.2018

B19 Conclusio

zur christlichen Symbolik der abendländischen Harmonielehre

 

Dieser Beitrag bildet den Abschluss der nachfolgenden 14 Aufsätze und 6 Präsentationen - externe Publikationen nicht einbezogen - , welche die Wiederentdeckung der christlichen Symbolik des abendländischen Tonsystems zum Inhalt haben. Die Aufsätze sind anti-chronologisch geordnet, bauen inhaltlich aufeinander auf und beziehen tagespolitisches Geschehen mit ein, da der Gegenwartsbezug zum Verständnis der Zusammenhänge Unterstützung leistet.

Der Weg zum Thema war nicht vorhersehbar – andernfalls hätte die Forschung ihren Namen nicht verdient. Unversehens trat hinter einer räumlich nur wenig Platz beanspruchenden Trinitätsdarstellung auf einem spätmittelalterlichen Tasteninstrument das grosse katholische Weltbild in Erscheinung.

Innerhalb dieses Bildes nimmt die Harmonielehre einen überkonfessionellen Ehrenplatz ein. Harmonie wird weltweit geschätzt - in besonderem Masse in Zeiten kriegerischer Auseinandersetzung von jenen, welche Leid ertragen. Wohlstand hingegen bringt Fahrlässigkeit mit sich. Warum sollte man sich auch um etwas bemühen, das man bereits hat? Wer interessiert sich im Frieden für Frieden? Auch Gesundheit wird erst im Krankheitsfall attraktiv. Dann aber heisst es plötzlich: "Alle Wünsche werden klein gegen den, gesund zu sein." Die Harmonielehre fordert den Verstand dazu auf, stets an die gegebenen Rahmenbedingungen sowie an das Wohl des Gegenübers - auch des eigenen Körpers (Ernährung / Sport) und der Psyche (Anerkennung u. Liebe vs. Genussmittel u. Drogen) - zu denken und das ist nicht der Bequemlichkeit Sache. Gleiches gilt für die Beziehungen nach aussen, für Freundschaften, für die Harmonie in der Ehe und für den Umgang der Nationen miteinander.

Harmonielehre ist demnach weit mehr als eine Grammatik der Tonkunst, eher ein Vorbild gebendes Prinzip des Ausgleichs und der Rücksichtnahme. Wo immer es fehlt, dominiert das Recht des Stärkeren. Kinderarbeit, Ausbeutung, Menschenhandel, ungleiche Behandlung der Geschlechter, Hunger, Klimaerwärmung, weltanschauliche Konflikte, Drogenhandel, Umweltverschmutzung, Abholzung der Regenwälder, Massentierhaltung, Weltraumschrott, Überfischung der Meere, Überbevölkerung u.v.a. stehen in Zusammenhang mit Dominanz und Machtmissbrauch. Die Tonkunst lehrt uns jedoch, dem Gegenüber - so schwach es auch sei - eine gleichberechtigte Stimme zu geben und diese nicht lautstark zu übertönen. Sie lehrt uns ferner, dass Bedeutendes auch leise mitgeteilt werden kann. Mit anderen Worten: Nicht alles, was laut daher kommt, ist wichtig - und man hat Anlass, zu fragen, warum es der Lautstärke bedarf, wenn es doch die Argumente sind, auf die es ankommt. In der Kommunikation die Stimme zu erheben ist die erste Form der Gewaltanwendung, denn es handelt sich um einen Energieeinsatz, der sich gegen den Gesprächspartner richtet und keinen inhaltlichen Beitrag leistet. In gesteigerter Form ist Niederbrüllen (z.B. im Verhör) eine Form des Mundtotmachens und dies wiederum eine Vorform des Tötens. Jamal Khashoggi und ungezählte andere wurden auf diese Weise für immer zum Schweigen gebracht. Der Einsatz physischer Gewalt ist Ausdruck geistiger Ohnmacht. Mehr noch: "Wer schreit, lügt", sagt ein Sprichwort. Der Aussage liegt die Ansicht zugrunde, dass Wahrheit einen derart zweifelhaften Support nicht nötig hat. Wie in der Musik erweist es sich als synergiefördernd, wenn sich die Gesprächspartner vorgängig aufeinander abstimmen und ihre Einsätze miteinander besprechen. Auf diese Weise verstärkt einer die Wirkung des anderen.   

In der Antike sprach man auch von einer Harmonie des Kosmos. Dort macht es die Natur vor, denn der in völliger Stille vonstatten gehende Ausgleich zwischen Gravitation und Zentrifugalkraft (lat. centrum, Mitte und fugere, fliehen) schafft eine Grundvoraussetzung für das Leben. Auch wenn die physikalischen Zusammenhänge vor 2500 Jahren noch nicht bekannt waren hinderte das nicht daran, die Ordnung und das Regelmass am Sternenhimmel zu bestaunen. Kein Wunder also, dass in der Befähigung, derart gewaltige Kräfte zu bändigen und im Gleichgewicht zu halten, die Macht Gottes gesehen wurde.

Ebenso göttlicher Natur schien die symmetrische Schwingungsform der Saite zu sein. Dass Harmonie durch mathematische Zahlenverhältnisse zum Ausdruck gebracht werden kann und Empfindungen hervorruft - generell die Ambivalenz von Ratio und Emotion - ist ein Phänomen, das die Menschheit bis heute beschäftigt, weil es die Charakteristik unserer Existenz beschreibt. Von einer Sphärenharmonie sprach man deshalb, weil die Bewegung der Saite als Ursache für die Tonentstehung angesehen wurde und demzufolge  alles, was in Bewegung war - eben auch die Sterne - Töne hervorbringen musste. Von Pythagoras wurde behauptet, dass er die Sphärenharmonie hören konnte.

Das mittels Analogien verwobene Weltbild, welches Musik, Natur, Himmelskörper, Schöpfer und Schöpfung in Einklang brachte, geht im westlichen Kulturkreis auf die Pythagoreer zurück und wurde von den Christen übernommen, die es katholisch (von griechisch καθολικός katholikós: allumfassend) nannten. 

Harmonia (altgriechisch „Ἁρμονία“) ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Eintracht. Als Tochter des Ares (Gott des Krieges, des Blutbades und des Massakers) und der Aphrodite (Göttin der Liebe) vereinigte Sie denkbar Gegensätzliches in sich. In der römischen Mythologie hat sie eine Entsprechung in der Concordia.

Analog ist die aus Mann und Frau hervor gegangene symmetrische Gestalt des Menschen - z.B. des Lesers - zu sehen, weil Symmetrie nicht nur als Spiegelung betrachtet werden kann, sondern auch als Ausbreitung in verschiedene Richtungen mit wechselseitiger Bezugnahme, damit die rechte Hand auch weiss, was die linke tut. Symmetrie ist vielerorts zu beobachten und verbindet Mensch, Natur und Kunst miteinander.   

                         

             Leonardo da Vinci: Der Vitruvianische Mensch, ca 1490

                             Galleria dell'Accademia, Venedig

Synergetisches Zusammenwirken des Verschiedenen bewirken zu können, dazu sind nur besonders strukturierte Menschen in der Lage und willens. Aus diesem Grunde wurde wiederholt zu Kreuzzügen aufgerufen, während Kirchenlehrer Feindesliebe predigten. Ignoranz war und ist ein ständiger Begleiter der Harmonielehre. So kann das 5. Gebot schon einmal in Vergessenheit geraten. 

Synergiefähigkeit ist nicht bildungsabhängig und kann nur mit Teilerfolgen trainiert und geschult werden, da sie auch von anderen Faktoren beeinflusst wird (Erziehung, Kindheit, Gene, Charakter). Zu unterscheiden sind insbesondere der Umsetzungswille von der reinen Kenntnis - eine Diskrepanz, die sogar dort auftaucht, wo für die anerkannte Lehrmeinung bereits grosser Einsatz geleistet wurde, z.B. sexueller Missbrauch durch Priester. In Tausenden solcher Fälle haben Theologie und Bildung die körperlichen Triebe nicht zu zügeln vermocht. Wo es gelang, wissen wir nichts darüber. Auch wenn der Zölibat nicht als monokausale Ursache hierfür erkannt werden kann, handelt es sich dennoch um eine Missachtung der o.g. Grundsätze in Bezug auf das ausgewogene Verhältnis zwischen Körper und Geist, welche synergetisch koexistieren und zu Lebzeiten ein zusammengehöriges Ganzes bilden. Leben ist harmonieabhängig. Daher wird im Missbrauchsfalle nicht allein der Körper-, sondern auch die Psyche geschädigt, wovon insbesondere Seelsorger Kenntnis haben. Generell ist daran zu sehen, dass nicht jeder, dem ethische Grundlagen vermittelt wurden, auch willens und befähigt ist, das Gelernte jederzeit umzusetzen. Problematisch dabei ist, dass Erfolge im Unterricht nicht messbar sind. Lediglich im Nachhinein lassen sich die Schäden beziffern.  

Mit dem Zeitalter der Aufklärung kam das Ende des Absolutismus aus nachvollziehbaren Gründen. Es folgte das Aufblühen der Wissenschaften, verbunden mit respektablen technischen Fortschritten. Zivilisatorischer Fortschritt ist jedoch nur partiell und in periodischen Abschnitten erkennbar. Demnach muss etwas Wesentliches auf der Strecke geblieben sein.

Gegenwärtig finden Diskussionen statt, auf welche Weise der Einsatz von Kampfrobotern geregelt werden soll, welche über künstliche Intelligenz verfügen. Dabei handelt es sich um gänzlich vernunftlose Apparaturen, die das Leben nicht wertschätzen und in ihm nur Ziele erkennen. Wären sie zur Vernunft fähig, müssten sie in der Lage sein, den Entscheid zur Selbstzerstörung aus eigenem Ermessen zu fällen. Hingegen sollen die Roboter, wie andernorts auch, unzumutbare Arbeit abnehmen und aufgrund des Selbstentscheids auch das schlechte Gewissen ihrer Hersteller. 

Vergegenwärtigt man sich die Höhe der Rüstungsausgaben - 1,739 Billionen Dollar weltweit zuzüglich der jährlich damit angerichteten Schäden plus 68,5 Mio. Vertriebene und Flüchtlinge 2018 - wird die ethisch-ökonomische Katastrophe des strategischen Denkens offenbar. Kritik daran als Realitätsfremdheit abzuweisen bedeutet, die Synergieunfähigkeit des Homo Sapiens als Tatsache hinzunehmen und jede Hoffnung aufzugeben, irgend etwas dagegen unternehmen zu können - und diese Sicht ist schon deshalb falsch, weil Freiwilligenarbeit, Spenden, Gastfreundschaft, Hilfsbereitschaft, Liebe und Weisheit in sämtlichen Kulturen und Bildungsschichten zu finden sind. Auch ist unbestreitbar, dass die global vernetzten Wissenschaften sehr viel zum Wohl der Allgemeinheit beigetragen haben.  

Es ist der traurige Sinn des Krieges, dass Menschen leiden und sterben sollen, damit es die Sieger einmal besser haben – was immer sie darunter verstehen – und nach wie vor werden die Leidenden von Harmonie und Frieden träumen. Im Umkehrschluss ist derartige Träumerei also etwas für Loser. Entsprechend schonungslos geht die Gesellschaft mit ihnen um. Die Künste, welche Harmonie vorleben und vermitteln, gelten als brotlos - d.h. als des Ernährens nicht wert. Wer ihrer bedarf und seelische Streicheleinheiten nötig hat, gilt als schwach und untauglich, sich den Realitäten des Lebens zu stellen: eine Belastung für die Gesellschaft.

Die Umgangsart des Stärkeren ist, wie gezeigt, tendenziell respektlos. Daher werden die Künste zum Zwecke des Prestiges instrumentalisiert und huldigen fortan ihren Besitzern, indem sie deren Vermögen, Bildung und Schönheit vorteilhaft zur Schau stellen. Kunst mutiert zum Luxusartikel und zur Geldanlage. Der Begriff Wertschätzung erhält neue Bedeutung - z.B. 450,3 Mio. US-Dollar für den Salvator mundi des Leonardo da Vinci.

                       

           Salvator mudi, Leonardo da Vinci (zugeschr.), um 1500

                                      Louvre Abu Dhabi

Auch hier könnte man von Streicheleinheiten sprechen, von Psychostimulanzien oder von einer Selbstversorgung mit Anerkennung und Bewunderung. Würde diese entzogen, wird es kritisch, denn der Selbstversorger verlöre seine Stärke und würde alles daran setzen, seine Macht zurück zu erhalten. Diktatoren gehen dafür über Leichen, weil ein psychisch wunder Punkt berührt wird. Beklagenswerte Existenzen also auf beiden Seiten. 

Der Correspondierenden Sozietät der musikalischen Wissenschaften, welcher Johann Sebastian Bach angehörte, lag besonders am ethischen Gehalt der Harmonielehre. Die Statuten forderten daher respektvolle und höfliche Umgangsformen. Der Begriff Vernunft war ohne Harmonie undenkbar. Wahrscheinlich ist dies noch in Zusammenhang mit den Traumata des 30jährigen Krieges zu sehen - daher verfügen die in dieser Zeit entstandenen protestantischen Friedenskirchen über eine so ungewöhnlich reichhaltige künstlerische Ausstattung mit betontem Musikbezug. Wir beobachten eine Synergie der Künste. Dahinter steckt die pure Sehnsucht nach Erlösung in einem immerwährenden Frieden.

                        

Gnadenkirche in Jelenia Góra (Hirschberg) mit Einbeziehung der Orgel in den Altaraufbau und dem Hinweis auf die immaterielle Gegenwart von Licht und Klang als Geschenke Gottes: "Ich bin das Licht der Welt""Musica Donum Dei" - eine barocke Version dessen, was die gotischen Masswerk- und Resonanzbodenrosetten bereits Jahrhunderte zuvor zum Ausdruck gebracht haben. 

In der Zeit der sich ankündigenden Aufklärung kam dem Bibeltext Philipper 4,7 in der Übersetzung Martin Luthers besondere Bedeutung zu: "Und der Friede Gottes, welcher höher ist denn alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christo Jesu!." Harmonie und Frieden können gleichgesetzt werden, da auch die Musik von alters her als Gabe Gottes betrachtet wurde, worauf die Symbolik des Tonsystems besonders aufmerksam macht - mit der Konsonanz von Prim und Oktav als Alpha und Omega - in der Zusammenfügung zweier Gegensätze: des Anfangs mit dem Ende. Auch Friede entsteht nicht anders als durch die Verbindung des einst einander Entgegengerichteten. So gesehen ist mit der Formulierung "höher als alle Vernunft" zum Ausruck gebracht, dass die Einsicht für sich noch gar nichts nützt, solange sie nicht mit der Ausführung in Verbindung steht.    

Heute, da nur noch wenige Zeugen des letzten Weltkrieges am Leben sind - die Verstorbenen haben ihre Erfahrungen mit ins Grab genommen - steht die Lehre vom synergetischen Zusammenwirken der Kräfte gleich dreifach in der Kritik, denn ihr Standort befindet sich zwischen den Fronten der Polarisierung, sei es von links oder von rechts. Zudem gelten Besonnenheit und abwägendes Vorgehen als ungerechtfertigte Kennzeichen (s.o.) einer von den Sorgen der Welt enthobenen Bildungselite, gegen die Populisten Sturm laufen. Aufgrund des Fehlens von Argumenten bleiben nur Polemik und Diffamierung. Daher ist das Wort "philosophisch" längst zum Synonym für Unverständlichkeit, Realitätsferne und Unbrauchbarkeit geworden. Wenn gar nichts mehr hilft, sind zuerst lautstarke Drohungen-, sodann Gewalt die letzten Mittel. Wir erleben "das Schauspiel einer Degeneration von Werten und Überzeugungen, die einst in der Idee Europas verkörpert schienen" (Frank Schirrmacher). Hier gilt es, den Ursachen der gesellschaftlichen Spannungen zeitgleich aus mehreren Blickwinkeln nachzugehen. 

Bezüglich des Themas Harmonielehre wurde der Zugang zur Öffentlichkeit bedauerlicherweise erschwert:  

Das Pontificio Consiglio della Cultura teilte dem Verfasser mit, dass es nicht zu den Aufgaben des Consiglio gehöre, wissenschaftliche Theorien zu billigen - nachdem das Pontificio Istituto di Musica Sacra eine Empfehlung ausgesprochen-, und Benedikt XVI sich zur spirituellen Bedeutung der abendländischen Musik öffentlich geäussert hatte.   

Die Libreria Editrice Vaticana zog die Zusage einer mehrsprachigen Publikation ohne inhaltliche Stellungnahme zurück.

Die Katholische Hochschule Heiligenkreuz schlug die Abfassung einer Habilitationsschrift vor sowie die Überlassung der Resultate zu kommerziellen Zwecken. 

Die angefragten Medien wiesen das Thema "aus Platznot"- oder aufgrund der „religionspolitisch aufgeheizten Zeiten“ zurück. 

Die Wissenschaften meiden polydisziplinäre Forschungsfelder aufgrund fachlicher Spezialisierung. 

Verlage orientieren sich an wissenschaftlichen Gepflogenheiten sowie am Interesse des Marktes. 

Die Bundesfachschule für Musikinstrumentenbau sowie die Union Europäischer Piano-Fachverbände bringen der Kulturgeschichte des eigenen Metiers kein Interesse entgegen. 

In der Summe derartiger Feedbacks in Verbindung mit der Beobachtung des tagespolitischen Geschehens wird der gegenwärtige Zeitgeist offenbar, der sich mehr der strategischen Suche nach geldwerten Vorteilen sowie der Polarisierung zuwendet, denn erhitzte Gemüter erregen Aufmerksamkeit und diese wiederum sorgt für Einnahmen. Gerne würde sich der Verfasser mit dieser Einschätzung irren.

Harmonie hingegen ist ein Ort, der von Einsicht, Weisheit und Selbstbeherrschung (Gewaltverzicht) aufgefunden wird - in einem gleichberechtigt-synergetischen Miteinander. Diesem Ideal kommt Demokratie zeitweise recht nahe. Über die alternative Variante, zur Einsicht zu gelangen, informiert ein Aphorismus: „Aus Schaden wird man klug - aber zu spät.“ Nach dem Einsturz der Morandi-Autobahnbrücke in Genua am 14. August 2018 wussten plötzlich alle, was zuvor hätte unternommen werden müssen.

Die Natur reagiert anders, verfügt über regenerative Kraft, bedarf jedoch einer verständnisvollen Umgangsart, um sich nicht von ihrer lebensfeindlichen Seite zu zeigen. Schleichende Schäden lassen sich noch eine Weile ignorieren und weit Entferntes wirkt nicht bedrohlich. Nicht alle Menschen haben dieselbe Wahrnehmung diesbezüglich und vorrangig durchaus andere Interessen. Die Varianten gesellschaftlichen Handelns reichen daher vom raschen Kurswechsel mit einer Neudefinition der Ziele bis hin zur Selbstausrottung, denn Sieger über die Natur kann es keine geben. Einige Veränderungen wie der Rückgang der Artendiversität sind bereits irreversibel. Für das Verbleibende sind zwei Aufgaben unterscheidbar: zum einen die Folgen des bisherigen Verhaltens gering zu halten und zum anderen, die Ursache bei sich selbst in Angriff zu nehmen. In diesem Zusammenhang gibt die Harmonielehre dem Sprichwort: "Wer nicht hören will, muss fühlen!" neuen Gehalt und neue Gewichtung.    

 

© 2018 Aurelius Belz