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24.03.2020

B25 Vom Kampf der Wissenschaften um die Freiheit des Denkens

Widerstände von aussen und in den eigenen Reihen

 

In seinem YouTube-Beitrag „Das Kapitalozän“ berichtet Harald Lesch vom Umgang des Menschen mit der Natur, im Speziellen: vom gewaltigen Einfluss anonymer Investoren, die ihre Geldmittel zum Zwecke der Gewinnvermehrung dort einsetzen, wo ein möglichst zeitnahes Return on Investment erwartet werden kann. Bei konsequenter Verfolgung dieses Ziels entstehen Kollateralschäden, welche erst auf Umwegen oder zeitversetzt erkannt werden. Im Moment der Einsicht sind die Einnahmen längst verbucht und der Investor muss nicht für die von ihm indirekt mitverursachten Schäden aufkommen, sondern die Allgemeinheit. Es gehört zum Procedere, die Ursache- und Wirkungsprinzipien im Nachhinein abzustreiten, um sich aus etwaigen Haftungsansprüchen herauszuwinden und das Terrain für die Wiederholung des Vorgangs aufzubereiten. Gelänge das nicht zuverlässig, wären zahlreiche Investments lediglich kostspielig und von der Erwartung eines Gewinnes her sinnwidrig. Zur Erhöhung der Effizienz sind Korruption und politische Einflussnahme oft gesehene Begleiter, und wo die strategische Absicht enttarnt werden kann, werden die Delikte mit verniedlichenden Begriffen wie "Mogelpackung" oder "Schummelsoftware" klein geredet. Der Sinn, den Geldeinsatz zu vermehren als hätten wir es mit einer globalen Spielbank zu tun, steht sämtlichen anderen sinnstiftenden Inhalten gegenüber. 

In ihrem Buch: „Das hässliche Universum“ berichtet Sabine Hossenfelder von Voreingenommenheiten in der Naturwissenschaft, was bedeutet, dass bestehende Weltbilder und Vorstellungen die gedankliche Ausgangssituation und somit auch die Prämissen von Forschern beeinflussen. In der Geschichte waren es oft klar benannte religiöse Gründe, heute sind es, wie sie feststellt, vermehrt ästhetische Parameter wie das der Schönheit, Eleganz und Symmetrie. Hinzu kommen Einflussfaktoren psychischer Art, die aus dem sozialen Verhalten resultieren, wie die Anpassung an eine Gruppe oder strategisches Vorgehen zum Erreichen von Anerkennung. Sabine Hossenfelder beobachtet dieselben Voreingenommenheiten auch in anderen Disziplinen. Das eigentliche Problem, so führt sie aus, läge daher tiefer, nämlich in der Organisation der wissenschaftlichen Forschung im Allgemeinen, und genau dort weisen die Beobachtungen der beiden Physiker eine Schnittmenge auf: In beiden Fällen geht es um die Filterung von Inhalten nach wissenschaftsfremden Kriterien.

Doch der Reihe nach: Umkreisen wir zuerst einmal den von Harald Lesch skizzierten Einflussbereich. Er ist beschreibbar als Instrumentalisierung der Wissenschaft mit finanziellen Mitteln. Hierzu ein Beispiel: Mit Vorliebe wird in jene Medikamentenforschung investiert, die Maximalgewinne erwarten lässt. Grundlagenforschung ist dem gegenüber nicht renditefördernd und wird gerne zur Aufgabe des Staates erklärt, damit sie aus Steuermitteln finanziert werden kann. Das (Steuer-)zahlen und Abschöpfen wird demnach unterschiedlichen Personenkreisen zugeordnet. Das ist schon beim Einzahlungsvorgang selbst zu beobachten, Stichwort: Steuerflucht.

Analoge Präferenzen lassen sich dort erkennen, wo durch den Erkenntnisgewinn eine Option auf militärisch-strategische Vorteile besteht - eine Folge des Wettrüstens.  

Um den von Sabine Hossenfelder genannten Einflussbereich zu umkreisen, kommen wir zurück auf die Frage, wo jene Voreingenommenheiten ihre Ursache haben, die in der Folge zur Ineffizienz wissenschaftlichen Arbeitens führen. Ineffizienz ist hier zu verstehen im Sinne eines verzögerten Erkenntnisgewinns, gar einer Stagnation in rein fachlicher Hinsicht. Trifft es zu, dass das eigentliche Problem sowohl in der Organisationsstruktur wissenschaftlicher Forschung-, als auch im fehlenden Bewusstsein für psychische Einflussfaktoren liegt, wären die beiden Beobachtungen miteinander verknüpfbar, was im Folgenden deutlich wird.

Nachdem der Mensch stets selbst der Empfänger dessen ist, was er betrachtet, ist es unvermeidbar, dass er seine eigene Beschaffenheit überall mit hin nimmt. Wo sie sich als förderlich erweist, stört es niemanden, wo sie ein Hemmnis darstellt, bedarf es der Aufmerksamkeit. Von daher steckt eine Menge Psychologie in jedem denkbaren Betätigungsfeld und schon die Wahl desselben hat nicht selten psychische Gründe. Die Frage muss daher lauten, ob wir je genügend Abstand zu uns selbst erarbeiten können, um in der Lage zu sein, uns einem beliebigen Stoff unvoreingenommen zuzuwenden, denn einer selbst gewählten Aufgabe vermögen wir uns auf andere Weise zuzuwenden als einer aufoktroyierten. Zudem gibt es noch so etwas wie Begabung. Als zielführend erweist es sich dabei eher, die eigene Subjektivität einzugestehen als lediglich lautstark zu behaupten, sie überwunden zu haben. Das Ganze beschreibt eine bewusste, ernst gemeinte Bemühung, nicht ein erreichbares Ziel.

Die nachfolgenden Zeilen stellen ein einfaches Beispiel vor, das es nicht erforderlich macht, fachliches Spezialwissen mitzubringen, um dem Verlauf der Darlegung folgen zu können.

Ausgangspunkt der abendländischen Harmonielehre ist eine simple physikalische Versuchsanordnung: Eine Saite wird auf ein Monochord gespannt und der Anfang sowie das Ende der schwingenden Länge mit Hilfe verschiebbarer Stege begrenzt. Die Geschichte zeigt, dass die Griechen die sorgfältig beobachteten Phänomene physikalisch sehr präzise zu beschreiben vermochten, während die Frühchristen dieselben durch ihre eigene Brille betrachteten und göttliche Botschaften in ihnen erkannten. Die Unlogik der Intervallbezeichnungen verrät bis auf den heutigen Tag die absichtsvolle Bezugnahme auf die Hl. Schrift.

Im Zeitalter der Aufklärung nahm man von genau jenen symbolischen Bezügen wieder Abstand und konzentrierte sich auf die Eigenständigkeit der Disziplinen, ohne jedoch die Benennungen zu verändern, denn in den griechischen Bezeichnungen spiegelt sich noch immer die griechische Denkart-, in den lateinischen die nachchristlich-römische. Wenn Novalis von der Notwendigkeit der Künste berichtet, „ganz bey sich selbst zu seyn“, so fordert er eine fachliche Eigenständigkeit und ignoriert dabei die physikalische und theologisch-ethische Durchdringung derselben. Wieder haben wir es mit einer eigenen Brille zu tun, die die Künste im Licht ihrer eigenen ästhetischen Gesetzlichkeit zu zeigen versucht. Nichts davon ist falsch, doch keine Brille vermag es, das Phänomen in seiner ganzen Grösse und kuturgeschichtlichen Relevanz erkennbar zu machen.  

Vieles davon wurde in die Naturwissenschaften übertragen, man denke an die Harmonie des Kosmos, von der seit Pythagoras die Rede ist. Aufgrund der Notwendigkeit einer Korrelation zwischen Ursache und Wirkung ist das kein Bestandteil wissenschaftlicher Methodik! Zudem zeigt Sabine Hossenfelder das erkennbare Bestreben auf, eine Bestätigung als Belohnung für die Richtigkeit des Vorgehens dem Forschungsgegenstand selbst entnehmen zu können, der dem Entdecker damit etwas schenkt, was Glücksgefühle auslöst, denn Hässlichkeit wäre kein faires Äquivalent für all die Arbeit. Wer seine Arbeit nicht bestaunen kann ist arm dran und zudem steckt noch viel von der Bewunderung des Schöpfers und der Allmacht in der Geschichte der Disziplinen, vor allem in der Musik, wo die Konsonanz von Prim und Oktav das A un Ω repräsentierten und in der Astrophysik, wo man es mit ebenso unvorstellbaren Grössen zu tun bekommt. Schon von daher wähnt sich der forschende Betrachter angesichts seiner kurzen Lebenszeit etwas Erhabenem gegenüber, das noch immer auf die Kenner und/oder Entdecker abzufärben vermochte. Als Beispiel mag die Benennung des Kometen Schoemaker-Levi 9 dienen, sowie das Ausstreuen der Asche Eugene Schoemakers auf dem Mond. Menschen identifizieren sich mit dem, was sie leidenschaftlich tun. 

Neutralität wäre immun dagegen. Zudem weist das Ebenbild Gottes selbst einen weitgehend symmetrischen Bauplan auf und erkennt sich als schön. Unvoreingenommenheit geht anders, schon weil unser eigener Körper aus Atomen und Molekülen besteht. Der Unabhängigkeit, die wir geistig anstreben, steht eine gänzliche Abhängigkeit und Substanzidentität im Materiellen gegenüber. Das ist eine jener Erkenntnisse, die hässlich sein mögen aber wahr. Die Natur lässt Unabhängigkeit von ihr gar nicht zu, nur der Geist begehrt dagegen auf. Religionen bieten zwar einen Ausweg an, doch nicht ohne Einfluss auf den Modus des Denkens.

Mittlerweile dürfte bekannt sein, dass sich die Bewertungskriterien für Schönheit mit der Zeit ändern, dass sie höchst subjektiven Charakter aufweisen und uns kulturell eingeimpft wurden. Davon müsste sich die Forschung frei machen, doch das ist schwerer als gedacht. In der Kunstwissenschaft kennt man die Übung, das für schön Befundene zu verreissen und das Hässliche zu lobpreisen. Das erzwingt, eine völlig andere Perspektive einzunehmen, die soeben gemachten Aussagen kritisch zu hinterfragen und führt nicht selten zu Überraschungsmomenten ähnlich dem Bewusstmachen einer optischen Täuschung oder einer Modeerscheinung. 

Bezüglich der Harmonielehre liegen die Zusammenhänge am Tage, doch stösst der Verfasser mit seinen kulturhistorischen Fundstücken auf flächendeckende Ablehnung, weil Inhalte, die "selbst dann" Wahrheit enthalten können, wenn sie der theologischen Erkenntnisquelle entspringen, nicht dem Zeitgeist entsprechen. Hier beobachten wir eine Voreingenommenheit ganz anderer Art: Es findet ein Wechsel statt vom Sachlichen ins Persönliche, denn plötzlich wird zum Entscheidungskriterium, wer die Aussage gemacht hat. In welchem Musikunterricht wird z.B. das Buch des Aurelius Augustinus über Musik erwähnt? Ist eine solche Art von Zensur verantwortbar?

Ähnliches wäre über die Ablehnung polydisziplinärer Arbeit zu sagen. Wer mit dieser Vorgehensweise nicht vertraut ist, kommt aus der Phase neuer Einarbeitung über einen längeren Zeitraum nicht hinaus. Sabine Hossenfelder befürwortet aus sehr nachvollziehbaren Gründen die Notwendigkeit interdisziplinärer wissenschaftlicher Mobilität. Scheuklappen fördern zwar die Konzentrationsfähigkeit auf einen bestimmten Punkt, machen jedoch in Nachbarbereichen blind. Wie lassen sich so Zusammenhänge erkennen? Was aber, wenn gerade diese den Zugang ermöglichen? Mehr noch! Was per Definitionem allumfassend gedacht war, (altgriechisch καθολικός katholikós ‚allumfassend'), ist auch nur auf omnidisziplinärem Wege zu verstehen, wiederzuentdecken und zu belegen. Hier haben wir es mit der Voreingenommenheit gegenüber der Methode zu tun, vergleichbar mit einem Handwerker, der nur mit bestimmten Werkstoffen und speziellen Werkzeugen umzugehen gelernt hat.     

Im Zeitalter der Digitalisierung ist Musik anstrengungslos abrufbarer Stoff, der nach dem Prinzip persönlichen Gefallens - unweit des Schönheitsbegriffs - vereinnahmt wird. Dabei ist nur das, was Millionen Menschen mit einem „Like“ versehen, auch von kommerziellem Interesse - schon wegen der anhängbaren Werbung. In die Geschichte zu sehen und über Gesetzmässigkeiten nachzudenken – über die Bedeutung der Konsonanz etwa oder über den theologisch- ethischen Gehalt – bleibt wenigen Spezialisten überlassen, den ewig Gestrigen, die in Bibliotheken sitzend keinen Beitrag zum gegenwärtigen Umsatz leisten. In diesem Bereich erklärt man die Künste daher gerne als „brotlos“, was eigentlich bedeuten soll: Wer sich ernsthaft mit ihnen auseinandersetzt ist des Ernährens nicht wert. Daher warnen die Eltern ihre Kinder, wenn sie entsprechende Interessen entwickeln und zwingen sie nicht selten in andere Berufe. Somit haben wir es erneut mit einer Brille im Sinne einer spezifischen Sichtweise zu tun und zudem noch mit unverhohlener Diskriminierung.

Längst ist das eine mit dem anderen vermischt. Die Rede war von einer Schnittmenge. Kommerzielles Interesse an der Kunst kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass für den Salvator Mundi des Leonardo da Vinci 450 Mio. USD ausgegeben wurden, doch es ist nicht die Kunst sondern das Prestige, das den stattlichen Betrag wert war. Wäre der Begriff Prestige ohne Psyche überhaupt denkbar? Die Wissenschaft ist demgegenüber ein Störfaktor, insbesondere dort, wo sie die Absurdität jenes Traums vom immerwährenden Wachstum auf einer begrenzten Kugeloberfläche aufzeigt. Die Aufforderung "Unite behind the science" ist mit der Ermutigung verbunden, sich aus der Umklammerung psychischer Konstellationen zu lösen, den Verstand in die Freiheit zu entlassen und ihm die Befugnis zu geben, das eigene Leben zu ändern, d.h. konkret, sich mehr für Gesamtbilanzen zu interessieren und nicht nur für eigennutzrelevante Teile davon. Bis zu einem gewissen Grad - denn zum Überleben bedarf es des Nehmens vom Ganzen - wäre das sowohl denk- als auch machbar.   

Wie die nachfolgenden Blog-Beiträge zeigen, handelt es sich bei der Harmonielehre um den grössten Widersacher jedweden strategischen Denkens, sei es ökonomischer oder militärischer Natur, denn sie stellt das Prinzip als solches infrage und beschränkt sich dabei nicht auf einzelne Beispiele, sondern fast gleich alle zusammen. Zudem stellt sie der Gewinnmaximierung das ethische Denken und Handeln gegenüber und hinterfragt den Sinn der globalen Spielbank. Einen Nerv trifft sie dort, wo sie den pekuniären Beutezügen Bewunderung entzieht, denn das ist der Sinn von Prestige, das ohne anerkennendes Umfeld undenkbar wäre. 

Deswegen werden die neuen Erkenntnisse, die so neu nicht sind - denn was sind schon 2500 Jahre! - klein gehalten, so klein, dass man es nicht einmal für Wert erachtet, sie zu thematisieren, geschweige denn in die Lehrpläne zu integrieren. Die ersten rhetorischen Figuren der Ablehnung sind stets die Ignoranz und das gegenseitige Verständigen auf die Unwürdigkeit des kritisch Daherkommenden. Danach erst kommen der Index, die Zensur, die Streuung von Fake-News und die aktive Bekämpfung zum Einsatz, weil es an brauchbaren Gegenargumenten mangelt und die Machtstrukturen um jeden Preis erhalten bleiben sollen. Ein Betätigungsfeld für Soziologen - speziell für solche mit starken Nerven. Unter Freiheit des Denkens stellt man sich zumindest auch ein akzeptierendes Umfeld vor. 

Nachdem die Harmonielehre, da sie ihren eigenen Prinzipien treu bleibt, stets unbewaffnet daher kommt, ist sie physisch schwach und regelmässig unterlegen - der Hauptgrund für die ständigen Unterbrechungen der zivilisatorischen Entwicklung. Nicht, dass den Rahmenbedingungen damit die Schuld gegeben werden soll für das Versagen der Menschen, nur sind die Harmoniebefürworter quasi per Definitionem nicht in der Lage, ihre Anschauung zu verteidigen geschweige denn, sie durchzusetzen. Diesen Aspekt griff Max von Pettenkofer in einem seiner Gedichte auf:

 

"Ich fühl's, ich bin nicht für die Welt geboren

Ich könnte sonst sie nehmen, wie sie liegt.

Hätt' nie an Traumgestalten mich geschmiegt

An die mein Herz unrettbar nun verloren.       

 

Zu sehr verweichlicht hab' ich meine Ohren

Mit sanften Melodien sie nur umwiegt;

Wie falsch! Ein wildes Kampfgeschrei durchfliegt

Die Welt, und Harmonie ist Trauer der Thoren."

 

Diese Sichtweise erinnert an den Ritter von der traurigen Gestalt, der seinen Idealen folgte und gegen Windmühlen kämpfte, und das mit einer Bewaffnung, die schon aus damaliger Sicht als lächerlich zu bezeichnen war. In den Augen der Gesellschaft ein geistig Verwirrter.

In ähnlicher Weise randständig positioniert können sich Forscher im Spiegel zahlreicher Medien- und Internetkommentare-, oder im Spiegel der Ignoranz politischer Entscheidungsträger erkennen, die zuweilen klar äussern: "Politik ist Kampf. Wer auf Harmoniesuche ist, muss einen anderen Beruf sich suchen." (Norbert Blüm)

Der Volksmund nutzt den Begriff „Elfenbeinturm“, in dem der Vorwurf zum Ausdruck kommt, einer elitären Schicht zuzugehören, die sich für richtige Arbeit zu fein ist und mittels Fachsprache selbst isoliert - ein weiteres Indiz für Weltabgewandtheit und Realitätsferne. 

Historiker führen die generationenübergreifenden Wiederholungen vor Augen, und genau jene Wiederholungsprozesse sind es, die dafür sorgen, dass die Gedanken eines Cervantes und eines Pettenkofer ihre Aktualität behalten. Mahatma Gandhi führten sie zu dem Schluss: "Die Geschiche lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt." 

Die Situation zu ändern würde eine Neuorientierung der Gesellschaft erfordern. Für den Einzelnen ein chancenloses Unterfangen. Doch angesichts des gegenwärtigen Zustandes der Welt gibt die Harmonielehre dem Sprichwort: "Wer nicht hören will, muss fühlen!" ganz neuen Gehalt und neue Gewichtung, denn ist die Natur erst einmal aus ihrem Gleichgewicht gebracht, entfesselt sie ein unbezwingbares Ausmass höherer Gewalt. Der Weg dorthin ist längst eingeschlagen. Mit der Gewissheit einer mathematischen Tatsache ist ein Ziel unmöglich zu erreichen, solange mehrheitlich ein Gegenteiliges verfolgt wird.     

 

© Aurelius Belz 2020